François Jean Michel Nio

                                                                                                                                                 

NIOISMUS                                           

Nio ist 1966 in der Nähe von Bergerac, Frankreich, geboren und aufgewachsen.

Seine Heimat, das Périgord, ist reich an Natur: grüne hügelige Auen, Pinien- und Eichenwälder, weite Tabak- und Getreidefelder, Weinberge; Schlösser und Burgen entlang der gemächlich dahinfließenden Dordogne.

Während seiner Kindheit und Jugend verbrachte Nio viel Zeit in einem nahegelegenen Waldstück. Er hat früh gelernt, die Natur zu lieben, studierte Gartenbauarchitektur und arbeitete als Landschaftsgärtner. Erst ein schwerer Unfall im Alter von 22 Jahren brachte ihn zur Kunst und Malerei. Inspiriert von der Mikroskopelektronik, mit der er sich während seines Studiums beschäftigte, eignete er sich ohne Umwege seinen sehr eigenen Kunststil an. Beim Blick durchs Mikroskop tat sich für Nio eine neue Welt der Farben und Formen auf - diese Eindrücke spiegeln sich bis heute in seinen Werken wider.

Von 1992 bis 1995 lebte Nio in Berlin. Das Hauptthema seiner „Berliner Jahre“ war „Die natürliche Vermischung und gesellschaftliche Annäherung von Kulturen“. Um das Natürliche zum Ausdruck zu bringen, befasste er sich mit naturnaher Kunst – vor allem mit Ur-Kunstformen und –farben, wie wir sie kennen von indigenen Andenvölkern und den Maya mit ihren intensiven Farben und ihrer strengen Farbgebung, der nordafrikanischen Keilschrift oder dem Dot Painting – der Punktmalerei australischer Ureinwohner.

Die Punktmalerei prägte seine Kunst am meisten: Es soll so sichtbar werden, dass die Natur das verbindende Element zwischen allem und jedem ist. Wenn auch nur in Zwischenräumen müssen die Urformen des Lebens erkennbar bleiben und dürfen nicht in massenhaften abstrakten Informationen ersticken. Auch zeigt er ausgehend vom und zurückkehrend zum Punkt „Crescendo und Decrescendo“ - Entstehung und Zerfall alles Lebendigen; Trugbilder werden auf ihren Ursprung zurückgeführt und Wirrwarr zerfasert.

Nach neunjähriger malerischer Schaffenspause auf La Gomera (E) widmet sich Nio seit 2006 wieder der Punktmalerei. Ob gegenständlich oder abstrakt bestehen seine Bilder aus aberhunderten großer und kleiner Kleckse, Tropfen und Punkte, die wiederum in sich strukturiert sind und oft an farbenfrohe Millefiori erinnern. Sie machen seine Bilder aus! Das Wechselspiel zwischen mutig kräftigen und metallisch zarten Farben lässt den Betrachter immer wieder Neues entdecken. Taucht man in Nios Bilder ein, ist es oft so, als sähe man durch ein Mikroskop. Das ist “Nioismus”.

Der Künstler lebt in Bad Nauheim bei Frankfurt am Main.